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TYNDP25 – ein Überblick
ENTSOG veröffentlicht Entwurf des Zehn-Jahres-Netzentwicklungsplans 2024 für Erdgas.
Der Europäische Verbund der Fernleitungsnetzbetreiber für Gas (ENTSOG) hat den Entwurf seines Zehn-Jahres-Netzentwicklungsplans 2024 (TYNDP 2024) für die Bewertung des Erdgassystems zur öffentlichen Konsultation vorgelegt. Das Dokument wurde gemäß Artikel 26 der Verordnung (EU) 2024/1798 und Artikel 13 der Verordnung (EU) 2022/869 erstellt und bewertet die Widerstandsfähigkeit des europäischen Erdgasnetzes unter verschiedenen Stressbedingungen. Erstmals veröffentlicht ENTSOG die Bewertungen für Wasserstoff und Erdgas als separate, eigenständige Dokumente innerhalb des TYNDP.
Zentrale Rolle der Erdgasinfrastruktur im Energiesystem der EU
„Die Erdgasinfrastruktur bleibt ein wesentlicher Bestandteil des sich entwickelnden Energiesystems der EU, insbesondere während die EU ihre Klimaziele im Rahmen des Europäischen Green Deal verfolgt."
Der Bericht bestätigt die stetigen Fortschritte der EU in Richtung Dekarbonisierung, unterstützt durch die Integration erneuerbarer Energien und den rückläufigen Einsatz fossiler Brennstoffe. Die Erdgasinfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Kapazitäten zur Unterstützung variabler erneuerbarer Energiequellen im Stromsektor. Sie trägt zur Abfederung von Strompreiserhöhungen bei und führt zu niedrigeren Kosten für Industrie und Gesellschaft.
Gleichzeitig wird erwartet, dass die Umwidmung bestehender Erdgasinfrastruktur für den Wasserstofftransport erheblich zum künftigen europäischen Wasserstoffnetz beitragen wird. „Dieser Prozess muss transparent und in Abstimmung zwischen den Betreibern geplant werden, während gleichzeitig die Versorgungssicherheit mit Erdgas gewährleistet und die regulatorischen Anforderungen erfüllt werden", betont der Bericht.
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit
Die Versorgungssicherheit wird anhand der Fähigkeit der europäischen Gassysteme bewertet, die kontinuierliche Methan- und Wasserstoffversorgung aller Länder unter verschiedenen Stressbedingungen zu gewährleisten. Die Simulationen zeigen, dass die meisten EU-Mitgliedstaaten ihren Methanbedarf aufgrund der verfügbaren Versorgung und ausreichender Verbindungskapazitäten decken können.
Der Ausblick zur Versorgungsadäquanz zeigt einen rückläufigen Trend des Bedarfs an Lieferungen von außerhalb der EU. Unter dem National Trends+ (NT+) Szenario wird der Bedarf an Lieferungen von außerhalb der EU auf 3.050 bis 3.150 TWh/Jahr (oder 276 bis 287 Mrd. m³/Jahr) im Jahr 2030 und auf 1.400 bis 1.450 TWh/Jahr (oder 129 bis 132 Mrd. m³/Jahr) im Jahr 2040 geschätzt.
Die konventionelle Erdgasproduktion in Europa wird voraussichtlich stetig abnehmen, jedoch durch zunehmende Mengen an Biomethan kompensiert werden. Laut dem Bericht wird die Biomethanproduktion derzeit nicht das REPowerEU-Ziel von 35 Mrd. m³ bis 2030 erreichen. Die Europäische Biogas-Vereinigung (EBA) prognostiziert eine Gesamtkapazität von etwa 11 Mrd. m³ bis 2030, während das ENTSOG-Szenario optimistischer ist und ein Potenzial von über 40 Mrd. m³ bis 2030 sieht.
Ausblick auf die Zukunft
Der TYNDP 2024 bestätigt, dass die Erdgasinfrastruktur weiterhin eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Systemflexibilität und der Gewährleistung der Versorgungssicherheit während des Übergangs spielen wird. Unterirdische Gasspeicher bleiben ein entscheidendes Instrument für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage, insbesondere in Zeiten von Spitzenverbrauch.
Die Simulationsergebnisse zeigen eine allgemein robuste Infrastrukturkooperation zwischen den EU-Ländern. Diese Widerstandsfähigkeit wird durch den prognostizierten Rückgang der Erdgasnachfrage und die erwartete Zunahme der Biomethanproduktion weiter unterstützt. Dennoch bleibt eine koordinierte Vorgehensweise zwischen Netzbetreibern, Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern unerlässlich, um ein widerstandsfähiges, flexibles und zukunftssicheres Energiesystem aufzubauen.
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