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E-Control Monitoring Report Versorgungssicherheit Gas 2023



Der jüngst veröffentlichte Report der E-Control zur Versorgungssicherheit Gas 2023 präsentierte die Lage zum Zeitpunkt der Erstellung (November 2023) als stabil und sicher.
Die Gasspeicher waren fast vollständige gefüllt und die Gaslieferungen über die Ukraine kamen ausreichend und kontinuierlich.

Nichtsdestotrotz wird auf die notwendige Vorbereitung auf mögliche Unterbrechungen hingewiesen. Insbesondere bei einer Kürzung russischer Lieferungen zeigt sich die Wichtigkeit von Importkapazitäten aus alternativen Quellen wie vor allem Deutschland und Italien. Die Diversifizierung der Gasquellen, inklusive der Nutzung von LNG und erneuerbaren Gasen, steht im Fokus, um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern zu verringern. Kapazitätsengpässe und regulatorische Herausforderungen, wie die deutsche Gasspeicherumlage, erfordern nach Ansicht der E-Control Aufmerksamkeit, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten und die Marktentwicklung zu unterstützen. Zur rechtlichen Qualifikation der deutschen Gasspeicherumlage zeigt sich E-Control allerdings zurückhaltend. Mittlerweile hat die unionsrechtswidrige Exportgebühr allerdings die Aufmerksamkeit der Europäischen Kommission bekommen und der politische Druck auf Deutschland, die Situation zu bereinigen steigt.
 
Berechnungen der E-Control zeigen, dass Österreich selbst bei einem Ausfall der Gaslieferungen über die Ukraine und einem überdurchschnittlich kalten Winter mit einem Speicherstand von rd. 19 % aus der Winterperiode kommen würde. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen der AGGM.
 
Die Betrachtung der Versorgungssicherheit sollte jedoch nicht an diesem Punkt stehen bleiben. Selbst wenn die bestehenden Transportkapazitäten aus Deutschland und Italien durchgehend bis zum technischen Maximum ausgenutzt wären, könnte ein vollständiger Ausfall der Gaslieferungen über die Ukraine nicht kompensiert werden.
Führt man nämlich diese Berechnung weiter, kommt man zu dem Schluss, dass die Speicher in Österreich von einem solchen niedrigen Speicherfüllstand über die Einspeicherperiode vom 1.4. bis 1.11. nur auf einen Füllstand von 33 % gebracht werden können. Ginge man von diesem Speicherstand in den nächsten Winter, reichen die Speichermengen nur bis etwa Mitte Jänner. Warum ist das so? Es fehlt schlicht und einfach Importkapazität! Die Ertüchtigung von Importkapazitäten – Stichwort WAG-Loop – muss daher muss daher rasch ermöglicht werden!
 
Zusammenfassend spricht der Bericht viele notwendige Punkte zur Versorgungssicherheit an, die Betrachtung, dass die Versorgungssicherheit in Österreich für eine Winterperiode auch bei einem Ausfall der Gaslieferungen über die Ukraine gewährleistet ist, ohne darüber hinaus zu blicken, erscheint aber etwas verkürzt.
Den ganzen Bericht finden Sie hier.
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