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Gasflüsse und Versorgungssituation



Frühlingshafte Temperaturen senken den Gasverbrauch
Zu Jahresbeginn haben die kalten Temperaturen und der hohe Bedarf der Gaskraftwerke für die Stromproduktion zu starken Speicherentnahmen geführt, um die Versorgung von Kunden in Österreich und den Nachbarländern Italien, Ungarn und Slowenien zu gewährleisten. Importe haben in den ersten beiden Monaten des Jahres hauptsächlich aus Deutschland stattgefunden, deckten aber teilweise nur etwa ein Drittel des täglichen Bedarfs.

Mit den nun steigenden Frühlingstemperaturen sinkt der Gasverbrauch, was auch zu geringeren Entnahmen aus den Speichern führt. Am ersten März-Wochenende wurde sogar leicht eingespeichert. Der Speicherstand, einschließlich der 20 TWh strategischen Gasreserve, beträgt rund 44 TWh, was etwa 43 % entspricht. Dieser Wert liegt jedoch rund 29 TWh unter dem Speicherstand vom 1. April 2024.
Den tagesaktuellen Speichertand finden Sie hier.

Importdynamik verschiebt sich
Deutschland bleibt die stärkste Importquelle für Gas, obwohl die Importe aus Italien zuletzt deutlich angestiegen sind. Gleichzeitig wird an anderen Grenzübergängen exportiert, insbesondere nach Ungarn, wo die Exporte auf hohem Niveau bleiben. Auch in Richtung der slowakischen Speicher wird Gas exportiert.

Versorgungssicherheit gewährleistet
Hier die wichtigste Nachricht: Die Gasversorgung in Österreich bleibt auch weiterhin gesichert. Aufgrund der starken Entnahmen der letzten Wochen ist allerdings der Bedarf für die Einspeicherung über den Sommer jetzt deutlich höher als im Jahr 2024 und könnte zu einigen Herausforderungen führen.

Rückgang der Großhandelspreise
Die Großhandelspreise für Gas haben Mitte März zum Glück wieder deutlich Richtung 40 €/MWh nachgegeben. Am TTF (Title Transfer Facility) waren die Preise mit rund 38 EUR/MWh sogar noch niedriger. Analysten führen diesen Preisrückgang auf den Abbau von "Long Positions" durch Investmentfonds zurück, was in den letzten Wochen zu einem Rückgang von etwa 20 EUR geführt hat. Gegen Ende März sind die Preise aber wieder leicht angestiegen und liegen bei etwa 44 EUR/MWh.

Preisspread und Speicherziele
Der negative Preisspread, insbesondere für das Jahresprodukt 2026, das derzeit bei etwa 37 EUR/MWh gehandelt wird, bleibt signifikant. Dies bietet wenig kommerziellen Anreiz, in Sommerprodukte zur Speicherbefüllung zu investieren. Dennoch hält die Europäische Kommission an hohen Speicherzielen (90%) fest und schlägt sogar deren Verlängerung um zwei Jahre vor, um die Versorgungssicherheit und Marktstabilität in Europa zu gewährleisten.
Allerdings argumentieren Experten, dass die strengen Speicherziele zu negativen Sommer-Winter-Spreads führen und somit die kommerziellen Anreize zur Speicherbefüllung mindern. Eine deutliche und rasche Lockerung der Ziele könnte den Markt normalisieren, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
 
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